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Bilanz nach Gewitter-Donnerstag

Unwetter sorgen für Ausnahmezustand in vielen Teilen Deutschlands

Die Unwetter-Walze rollte gestern unaufhaltsam durch Deutschland - mit verheerenden Folgen in vielen Regionen. Zwei Menschen starben. Hagel, Tornados und Schlammlavinen wüteten so heftig, dass der Verkehr in Norddeutschland quasi zum Erliegen kam. Die Berliner Feuerwehr rief kurzzeitig sogar den Ausnahmezustand aus.

Baum stürzte auf Auto

Die heftigen Gewitter-Zellen, die ab gestern Mittag durch Deutschland zogen, wurden zwei Menschen zum Verhängnis. In Uelzen (Niedersachsen) kam ein 50-Jähriger ums Leben. Der Mann befand sich während des Sturms in seinem Auto, das auf einem Parkplatz abgestellt war, als ein Baum auf den Wagen stürzte.

Wenige Stunden später kam es in Gifhorn, ebenfalls in Niedersachsen, zu einem zweiten tödlichen Unfall. Eine 83-Jährige konnte nicht mehr bremsen, als plötzlich ein Baum direkt vor ihrem Wagen auf die Fahrbahn krachte. Sie fuhr mit voller Wucht in das Hindernis und kam ums Leben.

Chaos in Hessen

Ein Blitz schlug in Kassel in ein Haus ein und löste Feueralarm aus: Der Dachstuhl stand in Flammen und die Feuerwehrleute mussten während des Unwetters löschen. In nordhessischen Homberg kam es aufgrund des Starkregens zu teils heftigen Schlammlavinen, die ganze Straßenzüge verwüsteten.

Rheinland-Pfalz kam – trotz amtlicher Unwetterwarnungen – vergleichsweise glimpflich davon. Die Gewitter zogen an der Metropolregion Rhein-Neckar vorbei. Auch Mainz und Trier blieben verschont. Bis auf Starkregen und teils orkanartige Böen blieb es lokal eher „ruhig“.

Tornado in Hamburg, Ausnahmezustand in Berlin

Anders sah es da in Norddeutschland aus: Schon mittags gab es in Hamburg einen Tornado-Alarm. Auf dem Flughafen ging für eine halbe Stunde nichts mehr, auch der Bahnverkehr wurde in und um Hamburg eingestellt. Die Deutsche Bahn musste gestrandeten Passagieren einen Nachtzug zur Verfügung stellen, in dem sie schlafen und sich ausruhe konnten. Auch in Niedersachsen meldeten Augenzeugen eine Windhose. „Das ist hier das blanke Chaos“, sagt Feuerwehrsprecher Matthias Köhlbrandt (47) gegenüber der Bild. „Dächer sind abgedeckt, Scheune und Carports eingestürzt.“ Der Hannoveraner Hauptbahnhof stand sogar zwischenzeitlich unter Wasser.

In der deutschen Hauptstadt Berlin musste die Feuerwehr kurzzeitig den Ausnahmezustand ausrufen, weil nichts mehr ging. Spektakuläre Bilder zeigen, wie ein Blitz in das höchstes Bauwerk (Fernsehturm) der Hauptstadt einschlug:

Unwetter in Berlin: Blitzeinschläge am Fernsehturm Berlin
Unwetter in Berlin: Blitzeinschläge am Fernsehturm Berlin