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Hundehalterin stirbt beinahe an gefährlicher Infektion

Ärzte warnen: Nicht von Hund ablecken lassen

Die 70 Jahre alte Britin hat es immer besonders genossen, innige Zeit mit ihrem Windhund zu verbringen. Beim Spielen kam es schon mal vor, dass der Vierbeiner sein Frauchen freudig abgeleckt hat. Dass dieser Liebesbeweis sie fast das Leben kosten würde, hätte sie niemals gedacht.

Verwandter erkennt, dass etwas nicht stimmt

Einem Verwandten der Frau war aufgefallen, dass sie beim Telefonieren plötzlich erhebliche Sprachprobleme bekam und nur noch undeutlich nuschelte. Sofort wurde ein Krankenwagen gerufen, der die 70-Jährige umgehend für weitere Untersuchungen in eine Klinik brachte. Schon auf dem Weg dorthin verlor die Britin das Bewusstsein.

Zwar kam sie kurze Zeit später wie zu sich, doch nach wenigen Tagen stellten die Ärzte fest, dass die Nieren der Patientin begannen zu versagen. Ein Test lieferte die eindeutige Diagnose: Die Frau litt unter einen schweren Blutvergiftung.

Infektion gerät außer Kontrolle

Wie Studien der Mayo Clinic in Minnesota belegen, ist die sogenannte Sepsis besonders für ältere Menschen extrem gefährlich.

Eine Blutvergiftung entsteht, wenn eine Infektion im Körper außer Kontrolle gerät. Die Krankheit kann lebensgefährlich sein und darf keinesfalls unterschätzt werden. Alleine in Deutschland werden jährlich im Durchschnitt 300.000 Sepsis-Fälle verzeichnet – 70.000 davon enden mit dem Tod.

Frühe Anzeichen einer Sepsis gleichen oft denen einen Grippe, was die Erkrankung noch tückischer macht. Wer denkt schon bei Durchfall oder Ermattung sofort an das Schlimmste?!

Bakterium entdeckt

Die Erkrankung der Frau stellte ihre Ärzte vor ein großes Rätsel. Keiner konnte sich erklären, woher die Infektion in ihrem Körper gekommen war, bis schließlich bei einem weiteren Test ein bestimmtes Bakterium im Körper der 70-Jährigen entdeckt wurde - Capnocytophaga canimorsus. Dieses ist vorwiegend im Maul von Hunden zu finden.

Durch Bisse kann es leicht auf den Menschen übertragen werden. Da die Patientin aber keinerlei Wunden aufwies, musste es auf andere Weise in ihren Körper gelangt sein – und zwar durch Ablecken wie sich herausstellte.

Besondere Vorsicht beim Spielen und Kuscheln

Mit der richtigen Behandlung erholte sich die Britin binnen zwei Wochen. Dr. Bruce Farber, Arzt am North Shore University Hospital in New York, bezeichnete den Fall als “äußerst ungewöhnlich“. Dennoch mahnt er Hundehalter zu besonderer Vorsicht, wenn mit den Vierbeinen gespielt oder gekuschelt wird.

Besonders ältere Menschen und Neugeborene sollten sich lieber nicht vom Haustier ablecken lassen.

Quelle: Love This Pic