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Bestattung in Burbach (Rheinland-Pfalz)

Kölnerin bekommt kein Grab in ihrer Heimat

Dieser traurige Fall aus Köln macht fassungslos: Anneliese Hemmann hatte eigentlich für ihre Beerdigung vorgesorgt – doch die erhöhten Friedhofsgebühren machen es nun unmöglich, dass sie neben ihrem Ehemann begraben werden kann.

So hatte es sich Anneliese sicher nicht vorgestellt…

Am 16. März schloss Anneliese Hemmann im Alter von 91 Jahren ihre Augen für immer. Für die gewünschte Beerdigung neben ihrem Ehemann hatte sie bereits vor 17 Jahren vorgesorgt – und dafür mit einem Bestatter aus Köln-Nippes einen Vorsorgevertrag über 4000 Mark abgeschlossen. Doch nun kommt alles anders, als es sich die Seniorin zu Lebzeiten vorgestellt hatte. Entgegen ihres letzten Willens, soll sie nun am 2. Mai in Burbach im Westerwald ihre letzte Ruhe finden.

Steigende Friedhofsgebühren machen Strich durch Rechnung

Grund für die Beerdigung in Rheinland-Pfalz sind die gestiegenen Friedhofsgebühren auf dem Kölner Nordfriedhof. Zudem ist das Sterbegeld im Vergleich zu damals gesunken. Wie der Kölner Express schreibt, sollen die veränderten Posten zwar im Vertrag mit dem Bestatter einkalkuliert worden sein – dennoch fehlen für eine anonyme Urnenbeisetzung neben ihrem Ehemann Karl Heinz heute 1600 EUR.

Keiner sieht sich in der Pflicht zu bezahlen

Scheinbar niemand will für die Differenz aufkommen. Die einzige Angehörige, eine entfernte Verwandte der kinderlosen Seniorin, will nicht bezahlen und beruft sich auf den abgeschlossenen Vertrag.

Der Bestatter hingegen ist nicht bereit, die Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen: „Ich habe die Verstorbene rechtzeitig informiert, dass ihr hinterlegtes Geld nicht ausreichen wird und sie ihr Sparbuch aufstocken muss. Darum hätte sich auch die Betreuerin kümmern müssen.“ Auch die Stadt Köln sieht keinen Spielraum, auf die Gelder zu verzichten. Dies seien öffentlich-rechtliche Gebühren, die in der Friedhofssatzung festgeschrieben sind.

In Burbach ist die Friedhofsgebühr am günstigsten

Anneliese Hemmanns Leichnam wurde bereits im rheinland-pfälzischen Burbach eingeäschert und soll am 2. Mai beigesetzt werden. Aber warum gerade dort? Der Bestatter erklärt gegenüber dem Express: „In Burbach ist die Friedhofsgebühr am günstigsten - um die Hälfte geringer als in Köln.“

Quelle: Express