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Nordrhein-Westfalen: Neuss

Kinder quälen Katzenmama bei Geburt

Eine Tierschützerin aus dem nordrhein-westfälischen Neuss musste kürzlich ein schreckliches Szenario mitansehen: Kinder und Erwachsene hatten in einem Keller eines Mehrfamilienhauses eine werfende Katze derart gequält, dass zwei ihrer Jungen starben.

Werfende Katze völlig verstört

"Etwas in dieser Tragweite habe ich noch nicht erlebt", beginnt Tierschützerin Cornelia Schmitz den Post auf ihrer Facebook-Seite. Kurz zuvor rettete sie mit einer Freundin eine Katzenmama mit ihren Kitten vor Kindern und Erwachsenen, die sie immer wieder während ihrer Geburt gestört hatten.

Halber Schwanz des Kittens abgebissen

Im Keller eines Mehrfamilienhauses in Grevenbroich hatte eine Bekannte zuvor die verstörte Katze und sechs völlig unterkühlte Kitten, zwei davon bereits tot, gefunden.

"Sie wurde während der Geburt einfach nicht in Ruhe gelassen, sondern immer wieder gestört. Eine Gruppe von fünf bis sechs Kindern und Erwachsenen wich nicht von ihrer Seite, war laut und verschreckte das arme Tier", schimpft die 47-Jährige auf Facebook. "Vor lauter Angst und Unruhe hat die Kätzin sich dann nicht ausreichend um ihre Kitten gekümmert, sie hat sie weder trocken geputzt, noch hat sie die Kleinen gewärmt oder gesäugt. In ihrer Verzweiflung und Unruhe hat sie auch noch aus Versehen statt die Nabelschnur den halben Schwanz des Kittens abgebissen.“ Cornelia Schmitz fügt hinzu: "Die zwei Kitten könnten noch leben, wenn Mama hätte sich in Ruhe kümmern dürfen…"

Langer Kampf um Leben der Kleinen

Nur mithilfe ihres Ehemanns und weiteren Freunden konnten die vier scheinbar leblosen Kitten nach langem Kampf gerettet werden. Immer wieder rubbelten sie die winzigen Babys, damit wieder Wärme in die kleinen Körper zurückkehren konnte. Rotlichtlampen und warme Handtücher halfen zusätzlich. "Nach einer Zeit fingen alle an zu quicken. Wir haben den Kitten dann warme Aufzuchtmilch eingeflößt und sie fingen an zu saugen. War das eine Freude", erinnert sich die Tierfreundin.

Auch wenn die Kleinen überlebt haben: Nicht nur Cornelia Schmitz ist schockiert über so viel Respektlosigkeit der Erwachsenen und Kinder, die die Katzenmama einfach nicht in Ruhe gelassen haben. Mit einem dringenden Appell wendet sie sich an die Öffentlichkeit: „Leute, ich kann nur eins sagen: Bitte, bitte lasst demnächst so eine Katze in Ruhe werfen und sich kümmern. Für die Mama war das, glaube ich, der schlimmste Tag ihres Lebens L“

Quelle: Kaarster Stadtspiegel