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Anklage soll nicht erhoben werden

Lehrerinnen schleifen autistischen Jungen durch Schule

Eine Überwachungskamera zeigt wie zwei Lehrerinnen einen siebenjährigen, autistischen Jungen durch das Schulgebäude einer Grundschule in der Kleinstadt Crestline im US-Bundesstaat Ohio zerren – aus absurdem Grund. Anklage soll nicht erhoben werden.

Schockierende Szenen 

Eine Überwachungskamera einer Grundschule in der Kleinstadt Crestline im US-Staat Ohio zeichnete erschreckende Aufnahmen auf: Zwei Lehrerinnen tragen einen strampelnden siebenjährigen Jungen an den Händen und Füßen durch das Schulgebäude. Später schleifen sie ihn sogar über den Boden hinter sich her. Laut dem Bucyrus Telegraph-Forum soll der Junge, der an Autismus leidet, in das Büro der Schulleitung gebracht werden. Der Grund: Er soll eine Rutsche hochgeklettert und dafür von der Lehrerin zurechtgewiesen worden sein. Daraufhin habe er sie getreten. 

Nicht das erste Mal

Laut der Mutter des Jungen, Bonnie McKean, soll es nicht das erste Mal gewesen sein, dass der Junge grob behandelt wurde, doch dieses Mal sind die Lehrkräfte zu weit gegangen. Sie wurde von der Schule angerufen, um ihren Sohn abzuholen. "Corbin hat sich unter einem Stuhl im Büro versteckt und auf mich gewartet", schildert sie die Situation. Dann erfuhr sie, was tatsächlich passiert ist und die Polizei, die bereits gegen die zwei Lehrerinnen ermittelte, zeigte ihr die erschreckenden Videoaufnahmen. 

Lehrerinnen wurden suspendiert

Die Mutter des autistischen Jungen hat nach eigenen Angaben lange nach einer geeigneten Schule für ihren Sohn gesucht. Der Umgang mit der Krankheit ist nicht einfach, das weiß auch seine Mutter. Aber: "Diese Frauen sind dazu ausgebildet, mit Situationen wie diesen umzugehen - wir haben ihnen genau erklärt, wie man mit Corbin umgehen muss und wie man ihn richtig beruhigt."Die Schulleiterin distanzierte sich von den beiden Lehrerinnen und suspendierte sie umgehend. Eine Anklage will der Staatsanwalt jedoch nicht erheben, weil das Kind nicht verletzt wurde. 

Um auf den Fall aufmerksam zu machen, machte sie das erschreckende Video mithilfe der sozialen Netzwerke öffentlich. 

Quelle: Stern, Tag24