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Es drohen Schmerzen, Entzündungen oder Schlimmeres

Hatschi! Darum sollte man das Niesen nicht unterdrücken

Die Nase kitzelt immer dann, wenn man es gerade am wenigsten gebrauchen kann. Anstatt bei einem Vortrag des Chefs laut loszuniesen, unterdrücken viele den Reflex. Das ist aber gesundheitsschädlich.

Erreger bleiben in den Atemwegen

Wenn wir niesen müssen, fliegen mit bis zu 150 Stundenkilometern abertausende kleine Partikel und Bazillen durch die Luft. Deswegen gilt es in einigen Kreisen als höflich, sich die Nase zuzuhalten und das laute Niesen zu unterdrücken. Das ist aber schädlich für unsere Gesundheit, denn damit verhindern wir, dass die Atemwege gereinigt werden. Durch den hohen Druck beim Niesvorgang werden Bazillen und schädliche Partikel nämlich normalerweise mit Schwung aus der Nase befördert. Hält man sich jedoch die Nase zu, werden die Krankheitserreger in die Nasennebenhöhlen und das Mittelohr katapultiert, was zu einer Entzündung führen kann.

Schwerwiegende Schäden drohen

Außerdem kann es wehtun, wenn man bei zugehaltenen Nasenlöchern niest, erklärt der HNO-Arzt Thomas Deitner. Die Schmerzen entstehen durch den rapiden Druckanstieg in Ohr und Nase. In medizinischen Fachjournalen wird sogar von Fällen berichtet, bei denen Menschen durch das Unterdrücken taub geworden sind. In anderen Artikeln ist von Rissen in der Aorta, Blutgerinnseln im Gehirn und auch von Fehlgeburten die Rede. Vor allem nach Operationen im Kopf- oder Hals-Bereich kann ein unterdrückter Nieser gefährliche Blutungen hervorrufen. Wer ein Kribbeln spürt, der sollte den Druck also besser einfach rauslassen. 

Quelle: Focus